Über das Projekt:
Gegenstand des Projektes ist die digitale Rekonstruktion der Bibliothek der Kartause Gaming in Niederösterreich, insbesondere des Handschriftenbestandes. Die seit dem Spätmittelalter historisch und theologisch bedeutende, in der Folge auf 20.000 Bände angewachsene Bibliothek wurde mit der Aufhebung des Klosters 1782 verstreut. Auf der Basis einer Datenbank sollen die teils bekannten, teils verschollenen und teils verlorenen Handschriften eruiert und virtuell zusammengeführt werden. Für die Kenntnis des Handschriftenbestandes stellen die Briefe des Gaminger Bibliothekars Leopold Wydemann (1668–1752) eine zentrale Quelle dar, deren Auswertung wichtige Anhaltspunkte für die gezielte Suche in internationalen Handschriftenbibliotheken liefert. Neben Handschriftenbeschreibungen soll die „virtuelle Bibliothek der Kartause Gaming“ sowohl Digitalisate erhaltener Handschriften wie auch die nur mehr in barocken Editionswerken überlieferten Texte nach Gaminger Vorlagen zugänglich machen.
Weiters ist die Erfassung des reichhaltigen Briefcorpus Leopold Wydemanns geplant, der mit zahlreichen Gelehrten innerhalb und außerhalb des Kartäuserordens korrespondierte. Eine mit dem FWF-START-Projekt „Monastische Aufklärung und die benediktinische Gelehrtenrepublik“ bestehende Partnerschaft beinhaltet die Mitarbeit an der Edition der Korrespondenz zwischen Leopold Wydemann und den Brüdern Pez, insbesondere hinsichtlich handschriftenkundlicher Fragen. Eine Kooperation besteht außerdem mit der Sammlung für Handschriften und Alte Drucke der Österreichischenh Nationalbibliothek sowie mit der Abteilung Schrift- und Buchwesen des Instituts für Mittelalterforschung der Österreichischen Akademie der Wissenschaften.
Link zur Projektdarstellung am IÖG
Link zur Projektdarstellung auf der Seite der Österreichischen Nationalbibliothek
Die auf der Tagung am 10. März 2017 erstmals öffentlich vorgeführte Dokumentation von S. Bisayew und P. Fiska ist mittlerweile auf YouTube zu finden.
Wir danken der Österreichischen Nationalbibliothek, insbesondere Direktor Andreas Fingernagel, Katharina Kaska und Friedrich Simader für ihre großzügige Hilfe und Unterstützung.
Der Film wurde aus Mitteln des Landes Niederösterreich (Abteilung Wissenschaft und Forschung) gefördert.
Die Kartause Gaming als Erinnerungsort der österreichischen Geschichte
Vom 10. – 12. März 2017 findet in der Kartause Gaming eine Tagung zum Thema „Die Kartause Gaming als Erinnerungsort der österreichischen Geschichte“ statt.
Ein Schwerpunkt der Tagung liegt auf der Geschichte der Bibliothek der Kartause Gaming und ihrer ehemaligen Handschriften- und Buchbestände. Dabei sollen auch der Bibliotheksraum, das Freskenprogramm und die Ausstattung der Bibliothek thematisiert werden.
Daneben werden verschiedene Themen aus der Geschichte der Kartause Gaming behandelt, wie etwa die Beziehungen der Kartause zu ihrer Umgebung oder die Entwicklung der Grundherrschaft.
Für die Analyse der Funktion der Kartause Gaming als Erinnerungsort ist außerdem die Auseinandersetzung mit Anton Steyerers Commentarii pro historia Alberti II. ducis Austriae cognomento Sapientis sowie mit der 1732 erschienenen Gaminger Hausgeschichte Pandectae seculares von großer Bedeutung.
The Charterhouse of Gaming as a Reservoir of Memory and a Monument of Austrian History
Between March 10th and 12th, 2017, the Institute of Austrian Historical Research at the University of Vienna and the Franciscan University of Steubenville, jointly with the Diocesan Archives of St. Pölten and the Association for the Study of Monastic Learning in the Early Modern Period, will host a conference at the Charterhouse in Gaming.
The conference will focus on two primary areas. The first is the history of the Library of the Charterhouse. Emphasis shall be given to the Library itself and her manuscript holdings, while other topics for discussion will include the Library’s architectural space, fresco program and decoration. The second area of focus will be the history of the Charterhouse. Various topics concerning the long story of the site and community shall be examined – such as the monastery’s relationship with the surrounding area or the development of the house’s manorial system. In addition, crossing over between the two areas of focus – a survey of Anton Steyerer‘s Commentarii pro historia Alberti II. ducis Austriae cognomento Sapientis and the history of the Charterhouse of Gaming Pandectae seculares from 1732, for example – may also yield subjects for discussion.
Organisation
Institut für Österreichische Geschichtsforschung der Universität Wien
Franciscan University of Steubenville, Ohio (Austria Program, Kartause Gaming)
Diözesanarchiv St. Pölten
Verein zur Erforschung monastischer Gelehrsamkeit in der Frühen Neuzeit
Kontakt / contact
MMag. Patrick Fiska
patrick.fiska@univie.ac.at
Institut für österreichische Geschichtsforschung
1010 Wien, Universitätsring 1
Prof. Dr. Jeffrey Hass
jhass@franciscan.edu
Franciscan University of Steubenville, Ohio (Austria Program)
Kartause Gaming
A 3292 Gaming
Konzeption der Datenbank:
Patrick Fiska, Severin Matiasovits, Martin Gasteiner*
Programmierung der Datenbank:
Julian Roedelius
Datenerhebung und Eingabe:
Patrick Fiska, Severin Matiasovits
Finanzierung:
Die Datenbank wurde finanziert durch Fördergelder des Jubiläumsfonds der Oesterreichischen Nationalbank.
Kontakt
patrick.fiska@univie.ac.at
*Im Vorfeld der Datenbankentwicklung lieferten außerdem Christine Glaßner, Thomas Wallnig und Ralph Pausz wichtige Anregungen.
Projektleitung:
Univ. Prof. Dr. Dr. h.c. Thomas Winkelbauer
Mitarbeiter:
MMag. Patrick Fiska
Mag. Dr. Severin Matiasovits MA
Administration:
Mag. Birgit Aubrunner
Link zur Projektdarstellung am IÖG
Link zur Projektdarstellung auf der Seite der Österreichischen Nationalbibliothek
Publikationen*
Präsentationen
*teilweise projektimmanent, teilweise aus Kooperation mit Forschungspartnern entstanden
Die Briefkorrespondenz des Gaminger Bibliothekars Leopold Wydemann (1668–1752)
[In Bearbeitung]