Sammelhandschrift (Thomas von Kempen, Johannes Gerson)

Salzburg, Erzabtei St. Peter, Bibliothek, a I 6. Sammelhandschrift (Thomas von Kempen, Johannes Gerson), 15. Jh.

manuscripta.at

Kategorie

Aufbewahrungsort
Salzburg, Erzabtei St. Peter, Stiftsbibliothek
Signatur
a I 6
Datierung
15.Jh.; 1430; 1474
Datierung Neu
15. Jh.
Entstehungsort / Entstehungsraum
Gaming
Geschichte und Provenienz

Der Codex verfügt über einen Einband des 15. Jh., dessen Herstellung durch aufgeprägte Wappenschilder und mehrere andere Stempel eindeutig in Gaming verortet werden kann (laut Wind, Einbände ca. 1430).
Wie die Handschrift in den Besitz der Erzabtei St. Peter gelangte, lässt sich nicht feststellen, mit sehr großer Wahrscheinlichkeit nicht vor dem Ende des 18. Jahrhunderts. Vorstellbar wäre ein individueller Transfer durch einen einzelnen Religiosen.
In den beiden überlieferten Verzeichnissen Leopold Wydemanns zu mehreren in der ersten Hälfte des 18. Jhs. in Gaming vorhandenen De Imitatione-Christi-Handschriften – die freilich nicht vollständig sein müssen – lässt sich die Handschrift nicht nachweisen.
Andererseits findet sich auf f. 31v ein Besitzvermerk von anderer Hand: Hic libellus est p[ro] usu fratris [Rasur] Campiprincipis anno 1474. (In Frage kämen Fürstenfeld [Augustiner-Eremiten?] in der Steiermark oder das Zisterzienserkloster in Bayern).
Dies könnte bedeuten, dass der Codex zu diesem Zeitpunkt bereits die Kartause Gaming verlassen hatte.

Besitzstempel der Erzabtei St. Peter auf VD, f. 1r und f. 68v.

Beschreibstoff

Umfang

70 Blätter

Blattgröße / Format
100 x 70 mm
Schriftspiegel
77 x 48 m
Schrift
Bastarda
Ausstattung
Rote Lombardeninitialen, rote Paragraphenzeichen; blaue Lombarden auf 32r, 57r
Linierung
Kastenlinierung
Spiegelblätter / Makulatur
Blatt der letzten Lage als HD-Spiegelblatt angeklebt.
Kustoden / Reklamanten
Reklamanten (teilweise abgeschnitten) auf 10v, 20v, 61v
Einband Neu

Rotbrauner Ledereinband über Pappe mit unterschiedlichen Rundstempeln (Sterne, Lilien, Rosen bzw. Rosetten). Stempel mit Gaminger Wappenschild, sowie Stempel mit Wappenbuchstaben "G".  Eine Buchschließe erhalten (defekt).
Modernes Signaturschildchen (E. 19. Jh.); darunter weiteres Signaturschildchen aus St. Peter, sowie Rest von älterem (mittelalterlichen?) Signaturschildchen.

Anmerkungen

Blatt herausgeschnitten nach f. 21, kein Textverlust. 68v, 69rv, 70rv leer, bzw. Schreibprobe auf 70v.

Abbildung
Zusammensetzung

1 Faszikel zu sieben Lagen:
2 Quinionen; eine Sexternio (mit herausgeschnittenem Blatt); Quinio (32-41), Quinio (42-51), Quinio (52-61), Quinio (letztes Blatt der Lage ist als HD-Spiegelblatt angeklebt)

 

 

Texteinheiten

Titel Autor Signatur Folio Incipit Kategorie
Kapitelverzeichnis zu De imitatione Christi a I 6 1v-2r Codex erhalten
De imitatione Christi et contemptu vanitatum mundi (lib. I) Thomas von Kempen a I 6 2r-29v Qui sequitur me non ambulat in tenebris dedit dominus hec sunt verba Codex erhalten
Secundum venerabilem doctorem magistrum Nicolaus de Dinkelspuhl Nicolaus de Dinkelspuhel a I 6 29v-31r Ira multa mala operatur in homine Codex erhalten
De diversis temptacionibus et remediis contra pericula ex ipsis imminentiam Gerson, Johannes a I 6 31v-57r Pro humiliando nos sub potenti manu dei pro cognoscendo in generali nostram ignoranciam magnam qua laboramus in itinere virtutum et pro sciendo nostram fragilitatem et imbecillitatem. Codex erhalten
Duodecim remedia contra temptaciones huius hominis tradita a quodam experto Gerson, Johannes a I 6 57r-68r Ad honorem Dei dicam aliqua remedia contra aliquas temptaciones spirituales que habundant in terra Codex erhalten