Steirische Reimchronik, Ottokar aus der Gaal
ÖNB Cod. 3047, Steirische Reimchronik, 14./15. Jh.
Kategorie
- Codex – erhalten
Aufbewahrungsort
Wien, Österreichische Nationalbibliothek
Signatur
ÖNB Cod. 3047
Signatur II
Hist. prof. 25; Y-5535
Zur Signatur
Y-5535 (Blotius, 16. Jh.) auf f. 244v
Tengnagel
Datierung
14. Jh., 15. Jh.
Datierung Neu
2. H. 14. Jh.–1. H. 15. Jh.
Geschichte und Provenienz
- Besitzvermerk auf HD innen: Iste liber es meum […] Donatus mihi paulo peesel heraldus Regis (Pesel war von 1527–1531 Ehrenherold Ferdinands I.).
- Wolfgang Lazius schrieb in seinem Commentariorum in Genealogiam Austriacam libri duo, dass er 1558 zwei Handschriften mit deutschen Versen des Ottokar von Horneck in der Kartause Gaming fand. Joseph Seemüller, bezweifelt nicht, dass es sich bei den von Lazius erwähnten Handschriften um die Codices 3040 und 3047 der Österreichischen Nationalbibliothek handelt, zumal die beiden Überlieferungen aus textkritischen Sicht eine Einheit bilden (Seemüller, Reimchronik, IX). Der Kodex war jedoch sicher vor 1576 in die Hofbibliothek gekommen(Blotius-Signatur). (Lhotsky, Quellenkunde 290; Seemüller, IX; Gottlieb, Ambraser, 22).
- Die Gaminger Provenienz ist nur durch Lazius‘ Aussage in seiner Genealogiae Austriacae commentariorum libri (p. 233f.) festzumachen.
- Lazius meinte, in dieser Hs. (und auch in ÖNB Cod. 3040) stand Iste liber est romanorum regis A. und folgerte damit, Kg. Albrecht I. (gest. 1308) sei der Besitzer der Hs. gewesen (Seemüller, IX). Zeitlich ist das nicht möglich, Seemüller meinte, es könnte nur Albrecht V. (Kg. II) gemeint sein (siehe Lhotsky, 290; Seemüller, IX).
Beschreibstoff
Umfang
I + 224
Blattgröße / Format
400 x 285 mm
Schriftspiegel
285 x 190 mm
Schrift
Gotische Buchschrift (flüchtig), eine Hand
Ausstattung
Rote Initialen, rote Überschriften, Plätze für Initialen freigehalten
Schreibervermerke
Teilweise Jahreszahlen zu den Ereignissen
Spiegelblätter / Makulatur
Auf f. Iv ist eine Notiz eingeklebt (abgedruckt bei Seemüller)
Einband Neu
Braunes Leder über Holzdeckeln, kunstvoller Lederschnitt (Vorderseite Engel, hinten Panther) und Blindstempel, Kremsmünsterer Meister, 2. Viertel 15. Jh., Spuren von jeweils 5 Buckel und 2 Buchschließen; vgl. HANNA (inkl. Literatur).
Literatur zum Codex
Seite | Publikation |
---|---|
840 | |
290 | |
334 | Beiträge zur Geschichte des Lederschnitt-Einbandes in Niederösterreich, „Beiträge zur Geschichte des Lederschnitt-Einbandes in Niederösterreich“, Gutenberg-Jahrbuch , S. 334–342, 1964. |
Ottokar von Steiermark, „Ottokar von Steiermark“, Die deutsche Literatur des Mittelalters. Verfasserlexikon, Bd. 7, S. 238–245, 1989. | |
85 | Gaming (Aigner), „Gaming (Aigner)“, in Monasticon Cartusiense II, Salzburg: , 2004. |
Anmerkungen
Vgl. unbedingt ÖNB Cod. 7863 (Lazius etc.)!
Zusammensetzung
1 Faszikel: 18. VI +1. IV